Für Praktikanten im Ausland stellt es im ersten Moment einen Alptraum dar, wenn sie ihren Geldbeutel verlieren oder er durch einen Diebstahl abhanden kommt. Nicht nur der Verlust ärgert. Zugleich stehen sie ohne Zahlungsmittel und Ausweis da und müssen zudem befürchten, dass Kriminelle Karten illegal verwenden und den finanziellen Schaden noch erhöhen. Doch Panik ist fehl am Platze, Betroffene sollten einen kühlen Kopf bewahren.
Rasch handeln: Von Kartensperrungen bis zur Strafanzeige
Zuerst genießt Priorität, die EC-Karte sowie eine möglicherweise vorhandene Kreditkarte sperren zu lassen. Gewiefte Diebe versuchen zeitnah, zum Beispiel Geld abzuheben oder mit der Karte einzukaufen. Dafür wählen Praktikanten entweder die Sperr-Hotline ihrer Bank oder der Kreditkartenfirma. Oder sie nutzen den zentralen Sperrnotruf +49 116 116. Aus dem Ausland ist die Nummer manchmal schlecht zu erreichen, in diesem Falle steht die Alternative +49 30 4050 4050 zur Verfügung. Sie brauchen hierfür nur wenige Daten, bei einer EC-Karte beispielsweise den Namen und die IBAN.
Zusätzlich sollten Betroffene bei einem Diebstahl oder Raub Anzeige bei einer Polizeibehörde erstatten und sich diese bestätigen lassen. Existieren sprachliche Barrieren, können unter anderem andere Mitarbeiter aus dem Unternehmen oder lokale Bekannte aushelfen. Die Anzeige erweist sich unter anderem als wichtig, wenn später eine Versicherung einen Teil des Verlusts erstatten könnte. Sollte stattdessen klar sein, dass Besitzer ihren Geldbeutel verloren haben, fungiert das örtliche Fundbüro als geeigneter Ansprechpartner. Bestenfalls kontaktieren Praktikanten dieses mehrmals. Es kann vorkommen, dass Finder das Portemonnaies erst Tage danach abgeben.
Schnell an neues Geld gelangen
Bei vielen Betroffenen existiert ein weiteres Problem: Sie haben ihr komplettes Bargeld mit sich geführt, zu Hause haben sie keinen Notgroschen. Durch die gesperrte Karte besteht auch keine Möglichkeit, neues Geld auf einer Bank abzuholen. Vielleicht kann jemand aus dem Umfeld etwas leihen. Es bieten sich aber weitere Optionen an. So können Verwandte oder Freunde aus Deutschland an jemand Drittes mit Zugang zu einem Girokonto eine bestimmte Summe überweisen und dieser reicht sie dann weiter. Aber Vorsicht: Ins nichteuropäische Ausland hat diese Variante erhebliche Nachteile. Erstens dauert sie mehrere Werktage, teilweise bis zu zehn Tage. Zweitens können erhebliche Kosten entstehen. Zum einen fordern die meisten Banken enorme Überweisungsgebühren, wenn sich das Zielland außerhalb der EU befindet. Diese können 20 Euro und wesentlich mehr betragen.
Zum anderen fallen Wechselkurs-Gebühren an. Innovative Finanzdienstleister wie Azimo können eine Alternative sein. Die Kosten liegen bei einem kleinen Bruchteil im Vergleich zu Banken. Außerdem dauert der Transfer im Normalfall höchstens einen Werktag, auch bei Transaktionen in entfernte Staaten. Erwähnung verdient zudem, dass neben einer gewöhnlichen Überweisung weitere Möglichkeiten bestehen. So können sich Praktikanten Bargeld in vielen Ländern direkt an Empfangsstellen auszahlen lassen oder die Mobile Wallet über ihr Smartphone nutzen. Die Sicherheit ist stets gewährleistet, Dienstleister wie Azimo unterliegen einer strengen Finanzaufsicht.
Mit diesen Tipps sollte im Auslandspraktikum nichts mehr schief gehen und eine spannende Zeit kann beginnen.