Für ein Praktikum in die USA – das ist der Traum vieler junger Leute. „Internships“ – wie Praktika im Land der unbegrenzten Möglichkeiten heißen – locken mit vielen Vorzügen: Während du in den spannenden Arbeitsalltag in den USA hineinschnupperst und wertvolle Berufserfahrung sammelst, perfektionierst du ganz nebenbei deine Englischkenntnisse. Du lernst eine ganz neue Kultur kennen und knüpfst interessante internationale Kontakte. Ein Auslandspraktikum in den USA macht sich daher nicht nur formal sehr gut im Lebenslauf, sondern bringt dir auch echte Vorteile für dein späteres Berufsleben.
Bevor es losgehen kann, gibt es rund um die Bewerbung und das Thema „Visum“ einiges zu beachten. Hier erfährst du, was du zum Praktikum in den USA wissen solltest.
Praktikum in den USA: Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?
Für ein Auslandspraktikum in den USA gibt es strenge Regeln. Dazu gehören:
- Ausreichende Englischkenntnisse: In einem persönlichen Interview wird geprüft, ob du dich gut verständigen kannst.
- Mindestalter: Für ein Praktikum in den USA musst du mindestens 18 Jahre alt sein.
- Nur für Studenten und Auszubildende: Praktika in den USA dienen ausdrücklich dem „educational and cultural exchange“. Eine Teilnahme ist nur für Azubis und Studenten möglich.
- Visum: Statt eines einfachen Touristenvisums benötigst du ein J1-Visum
Wie bekommst du das J1- Visum für dein Praktikum in den USA?
Das „J-1 Exchange Visitor Visa“ – kurz „J1-Visum„ – ist ein zeitlich begrenztes Visum, das für die Dauer deines Praktikums in den USA Gültigkeit besitzt und beispielsweise auch für Au-pairs oder internationale Betreuer in Feriencamps ausgestellt wird.
Planst du dein Auslandspraktikum in den USA mit einer Austauschorganisation, so unterstützt dich diese nicht nur bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, sondern hilft dir auch bei der Beantragung des Visums. Alternativ kannst du dein Praktikum in den USA selbstständig organisieren. In diesem Fall musst du alle benötigten Formulare selbst zusammenstellen. Um an ein Visum zu kommen, wendest du dich an einen „Legal Sponsor“: Diese Organisationen arbeiten mit der US-Behörde zusammen und prüfen, ob alle Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen eingehalten werden. Ist dies der Fall, stellen sie für dich die entsprechenden Dokumente aus.
Um ein J1-Visum zu erhalten, musst du
- mindestens 18 Jahre alt sein.
- an einer Uni eingeschrieben sein und mindestens zwei Semester studiert haben oder als Azubi mindestens ein Ausbildungsjahr abgeschlossen haben.
- bereits einen Vertrag über ein Praktikum in den USA abgeschlossen haben.
- gute Englischkenntnisse besitzen.
- über eine Auslandsreisekrankenversicherung verfügen.
- ausreichende finanzielle Mittel vorweisen können.
Wie hoch deine finanziellen Rücklagen sein müssen, ist nicht genau beziffert. Angesichts der hohen Lebenshaltungskosten in den USA solltest du mit etwa 1.000 Dollar pro Monat rechnen. Die US-Behörden verlangen einen Kontoauszug oder ähnliches und möchten so sicherstellen, dass du deinen Lebensunterhalt während deines Aufenthalts problemlos selbst bestreiten kannst.
Für die Beantragung eines Visums reichst du alle erforderlichen Unterlagen persönlich bei der US-Botschaft in Berlin oder alternativ in München, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt oder Leipzig im Konsulat ein. Dort absolvierst du außerdem ein Interview mit einem „Visa Officer“, der deine Englischkenntnisse bewertet. Schlägst du dich in diesem Gespräch gut, stellen auch „schlechte“ Englischnoten im Zeugnis keinen Hinderungsgrund dar. Dagegen sind bereits erworbene Zertifikate ein Vorteil, ersetzen jedoch nicht das Interview.
Insgesamt musst du für den Beantragungsprozess acht bis zehn Wochen einplanen.
Für ein Praktikum in den USA bewerben: So klappt’s
Für ein Auslandspraktikum in den USA hast du schier unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung: Möchtest du in New York Einblick ins Marketing gewinnen, in Wisconsin Erfahrung in der Landwirtschaft sammeln oder ein IT-Praktikum in Los Angeles absolvieren? In den USA stehen dir in den großen Städten und landschaftlich reizvollen Regionen alle erdenklichen Branchen offen. Besonders gute Chancen auf einen Praktikumsplatz haben Studierende und Auszubildende aus Deutschland bei deutschen Firmen, die in den USA ansässig sind.
Rund um die Bewerbung für ein Praktikum in den USA gibt es deutliche Unterschiede zum hiesigen Prozedere:
1. Die Bewerbungsmappe umfasst lediglich ein Anschreiben (cover letter) und einen Lebenslauf (résumé). Zeugnisse oder Zertifikate legst du nur bei, wenn ein „complete dossier“ gefordert wird. Andernfalls beschränkst du dich auf Referenzen, die auf mögliche weitere Dokumente verweisen.
2. In den USA werden Bewerbungen anonym gestaltet. Die Bewerbungsmappe enthält weder ein Foto noch persönliche Angaben zu Geschlecht, Alter oder Religion.
3. Deine Persönlichkeit steht im Fokus. Eigeninitiative und der persönliche Kontakt werden in den USA hoch geschätzt. Trau dich also, eine Initiativbewerbung zu schreiben oder telefonisch nach einem Praktikumsplatz zu fragen.
Wie hoch sind die Kosten für ein Auslandspraktikum in den USA?
Ein Praktikum in den USA ist mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Schon vor der Abreise werden etwa 150 Euro für Visa-Gebühren fällig. Weitere 500 bis 1.000 Euro zahlst du, wenn du dein Praktikum mit Unterstützung einer Austauschorganisation planst. Kalkuliere in deinem Budget unbedingt auch die Ausgaben für deine Auslandskrankenversicherung, die Flüge sowie deine Unterkunft während deines USA-Praktikums ein. Wie hoch deine Lebenshaltungskosten sein werden, hängt von deinen individuellen Ansprüchen und Freizeitaktivitäten ab.
Damit der Traum von einem Auslandspraktikum in den USA nicht an der Finanzierung scheitert, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Dauert dein Praktikum mindestens drei Monate, kannst du Auslands-BAföG beantragen. Stipendien werden beispielsweise von der Studienstiftung des deutschen Volkes vergeben. Alternativ bemühst du dich um einen Bildungskredit.
Sehr begehrt, aber gleichzeitig rar sind bezahlte Praktikumsplätze. Diese werden in der Regel nur für längere Aufenthalte ab drei Monaten angeboten und erfordern ein spezielles Visum. Meist handelt es sich dabei um Trainee-Programme größerer renommierter Firmen, die für die hochwertigen Fachpraktika von den Bewerbern bestimmte Voraussetzungen und Qualifikationen fordern. Wer ein bezahltes Praktikum absolvieren kann, kann mit der Entlohnung in der Regel die Kosten für die Reise und den Aufenthalt decken.
Praktikum in den USA: Fazit
- Berufserfahrung sammeln und Englischkenntnisse verbessern
- breit gefächerte Palette an attraktiven Destinationen und Branchen
- strenge Teilnahmevoraussetzungen
- nur mit J1-Visum möglich
- vorab die Finanzierungsfrage klären
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