Personalchefs sind heute nicht nur auf der Suche nach Nachwuchskräften mit Top-Ausbildung. Immer gefragter werden auch sogenannte „Soft Skills“, die sich kaum in Vorlesungen vermitteln lassen. Das Auslandssemester vermittelt gerade solche Fähigkeiten, bei denen das fachliche Können nicht alleine im Vordergrund steht. Wer einmal in ein vollkommen neues Umfeld eintaucht und eine fremde Kultur kennenlernt, wächst daran in den meisten Fällen charakterlich. Voraussetzung ist allerdings, dass der Auslandsaufenthalt überhaupt finanziert werden kann. Welche Möglichkeiten gibt es hierzu?
Auslands-BAföG nur innerhalb der EU
Vor allem dann, wenn schon das Studium in Deutschland im Rahmen des BAföG gefördert wurde, ist diese Art der Finanzierung auch im Ausland die erste Wahl – und kommt selbst dann infrage, wenn die bisher noch keine Leistungen bezogen wurden. Sofern das Auslandssemester innerhalb der EU absolviert wird, mindestens sechs und höchstens zwölf Monate dauert und die Leistungen für das Studium in Deutschland anrechenbar sind, steht dem Anspruch prinzipiell nichts mehr im Wege.
Insbesondere die Anrechenbarkeit kann sich allerdings als problematisch herausstellen: Denn sofern es sich nicht um einen Studiengang mit Auslandspflichtsemester handelt, wird eine Anerkennung von Leistungen an fremden Universitäten keinesfalls einfach.
Bei guten Leistungen: Förderung durch Stipendium
Sollte die Förderung durch das Auslands-BAföG nicht infrage kommen oder nicht ausreichend sein, ist ein Stipendium eine mögliche Alternative. Organisationen wie die Stiftung des deutschen Volkes vergeben solche Stipendien, wenngleich die Fördersummen für eine vollständige Finanzierung des Auslandsaufenthaltes nicht ausreichend sind. Ein weiteres Problem könnten die Anforderungen darstellen: Anders als beim BAföG oder anderen Leistungen ist die Vergabe nicht an eindeutige Kriterien geknüpft. Wer keine besonders guten Studienleistungen oder Empfehlungsschreiben vorweisen kann, hat schlechte Aussichten auf eine solche Unterstützung. Aber es gibt auch durchaus Stipendien, die nicht nach Leistung vergeben werden, sonderen andere persönliche Eigenschaften in den Vordergrund stellen. Genannt sei hier z.B. das Querdenker-Stipendium.
Bildungskredit der Bundesregierung kaum ausreichend
Dafür kann allerdings in den meisten Fällen ein Bildungskredit der Bundesregierung in Anspruch genommen werden. Im Unterschied zum Stipendium oder den Förderungen nach BAföG muss dieser Kredit aber in voller Summe zurückgezahlt werden. In Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden aber besonders günstige Konditionen gewährt. Zudem ist die Vergabe nicht an besondere Voraussetzungen, die die Bonität betreffen, gebunden – eine Immatrikulation als Bachelor- oder Masterstudent ist ausreichend, auch Doktorranden können von dem Bildungskredit profitieren. Das Darlehen kann zudem auch als Ergänzung zum BAföG bezogen werden. Die Gesamtsumme ist auf 7.200 Euro beschränkt, wovon eine Hälfte in einer Summe ausgezahlt werden kann, und die andere Hälfte als monatliche Zahlung von bis zu 300 Euro gewährt wird.
Zinstief nutzen – durch private Kredite
Ebenso problemlos lassen sich in der Regel Kredite von privaten Banken erhalten, darunter die DKB. Eine Besonderheit des Studienkredits der DKB ist hierbei, dass der Aufenthalt zeitlich nicht befristet ist – die Kreditsumme ist es hingegen schon: Maximal 5.000 Euro werden von der DKB vergeben. Zudem muss das Auslandssemester innerhalb der Regelstudienzeit zuzüglich zwei Semestern stattfinden; unbegrenzt viel Zeit können sich die Studierenden also nicht lassen. In diesem Zusammenhang kann es also eine gute Wahl sein, sich auf dem freien Kreditmarkt nach einem Darlehen umzusehen. Durch einen Kreditvergleich auf Portalen wie Smava lässt sich die derzeitige Niedrigzinsperiode bestens ausnutzen, um ein günstiges Darlehen zu erhalten – und das vollkommen ohne Restriktionen, die das Studium betreffen. So kann die wertvolle Erfahrung des Auslandssemesters auch einfach ganz unbürokratisch etwas verlängert werden.